Resilienz der Märkte für Aluminiumtuben und Aluminium-Aerosoldosen
Trotz der herausfordernden wirtschaftlichen Situation in Deutschland haben sich die Ablieferungen von Aluminiumtuben und Aluminium-Aerosoldosen im ersten Halbjahr 2023 positiv entwickelt.
Bei Aluminiumtuben führten die anhaltend starke Nachfrage aus dem Pharmasektor und die stabile Entwicklung in den Bereichen Kosmetik und Lebensmittel zu einem Anstieg von 4,4 % im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt beliefen sich die Ablieferungen von Aluminiumtuben in den deutschen Markt auf rund 424 Millionen Stück.
Bei den Aluminium-Aerosoldosen verzeichneten die beiden größten Marktsegmente, Deodorants und Haarpflegeprodukte, ein deutliches Wachstum im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres. Dies führte zu einem Anstieg der Ablieferungen von Aluminium-Aerosoldosen um 9,5 % auf 309 Millionen Einheiten.
Rohstoff- und Energiepreise immer noch eine Belastung, Fachkräftemangel verschärft sich
Die Branche begrüßt die positive Entwicklung der Rohstoff- und Energiepreise im Jahr 2023, hofft aber noch auf weitere Verbesserungen. Denn die Preise liegen nach wie vor deutlich über den Werten vor der Pandemie und dem Krieg in der Ukraine und belasten damit die deutsche Tuben- und Aerosoldosenindustrie.
Zusätzlich bleibt der Fachkräftemangel eine der größten Herausforderungen für die Branche, und eine Besserung ist in naher Zukunft nicht abzusehen. Der Vorsitzende des Fachverbandes, Clemens Behrenbruch, erklärt: „Es wird immer schwieriger, die ausscheidenden Mitarbeiter zu ersetzen. Die Fortsetzung dieses Trends kann nachhaltige Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft haben und bedroht den Industriestandort Deutschland.“
Geplante Verbote für die Verwendung von BPA und PFAS
Das von der Europäischen Kommission geplante Verbot der Verwendung von Bisphenol-A (BPA) in Lebensmittelkontaktmaterialien scheint unausweichlich zu sein. Trotz erheblicher Anstrengungen der Branche, BPA-Beschichtungen zu ersetzen, wird es sehr schwierig sein, sowohl Innen- als auch Außenbeschichtungen mittelfristig auf alternative Systeme umzustellen. „BPA ist praktisch überall im Produktionsbetrieb zu finden: in Tanks, Produktionslinien und sogar im Wasser. Es ist sehr wichtig, dass der Gesetzgeber zwischen der absichtlichen und der unabsichtlichen Verwendung von BPA unterscheidet, um die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben zu ermöglichen“, weiß Behrenbruch.
Außerdem prüft die Kommission derzeit einen Vorschlag zum Verbot der Verwendung von per- und polyfluorierten Alkylverbindungen (PFAS). Ein Verwendungsverbot der gesamten PFAS-Stoffgruppe, die aus rund 10.000 verschiedenen Chemikalien besteht, wäre der wohl umfassendste regulatorische Eingriff in der Geschichte. Es wird erwartet, dass das Verbot erhebliche Auswirkungen auf viele Zweige der Industrie haben wird.
Unsicherer Ausblick auf die zweite Hälfte des Jahres 2023
Trotz des verzeichneten Marktwachstums in den ersten sechs Monaten ist seit Ende des zweiten Quartals eine spürbare Verlangsamung der Nachfrage festzustellen. Zudem sorgen anhaltend hohe Inflationsraten und die IWF-Prognose, dass Deutschland das europäische Land mit der niedrigsten Wachstumsrate in 2023 sein wird, für eine negative Stimmung im Markt.
Die Hersteller von Aluminiumtuben und Aerosoldosen bleiben jedoch auf mittelfristige Sicht vorsichtig optimistisch, da sich die Hauptabsatzmärkte für Aluminiumtuben und Aerosoldosen auch in Krisenzeiten stets als widerstandsfähig erwiesen haben.
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Gregor Spengler
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