Geschichte

Die Chronik weist schon im Altertum die Aluminiumverbindung Alaun aus, die der Benennung des silberweißen Metalls durch seinen Entdecker Davy im Jahre 1807 Pate stand. Oersted 1825 und Wöhler 1827 stellten es erstmals rein dar. 1854 fand Sainte-Claire Deville ein erstes technisch brauchbares Verfahren zur Aluminiumgewinnung, doch war es für eine breite Anwendung zu teuer. Erst die 1886 von Hall beziehungsweise Héroult patentierte Schmelzflusselektrolyse ermöglichte eine stark steigende Aluminiumproduktion und damit niedrige Aluminiumpreise. In der Folge gelang es der Forschung, die Aluminiumeigenschaften zum Beispiel durch Legieren zu verbessern. Heute ist Aluminium nach den Eisenwerkstoffen das meistgebrauchte Metall; die Alu­miniumindustrie ist zu einer volkswirtschaftlichen Schlüsselbran­che geworden.

Vorkommen und Gewinnung

In der Natur kommt Aluminium nicht in reiner Form, sondern nur in Aluminiumverbindungen vor, wie sie Bestandteil der meis­ten Gesteine und insbesondere von deren Verwitterungsproduk­ten – wie Ton und Bauxit – sind. Nach Sauerstoff mit 47,3 und Sili­zium mit 25,8 Gewichts-Prozenten ist Aluminium mit 8,1 Prozent das dritthäufigste Element und zugleich das häufigste Metall in der Erdkruste (Eisen 5,1; Kupfer 0,01 Prozent). Die Aluminiumge­winnung erfolgt heute fast ausschließlich in zwei Stufen: Aus Bau­xit wird im Bayer-Verfahren das Aluminiumoxid abgetrennt, aus dem man in Aluminiumhütten durch Schmelzflusselektrolyse das Metall gewinnt. Immer wichtiger wird das Recycling von Alumini­umprodukten, das gegenüber der Neugewinnung deutliche Ener­gieeinsparungen ermöglicht, Rohstoffe schont und einen wichti­gen Beitrag zum Umweltschutz leistet.

Bezeichnungen

Umgangssprachlich wird Aluminium auch kurz als „Alu“ bezeich­net. Beide Namen stehen nicht nur für reines Aluminium, son­dern für alle Aluminiumlegierungen (gebräuchlich waren früher auch Markennamen wie Duraluminium). Nach Herkunft und Rein­heit werden diese Werkstoffe mit Nummern oder Kürzeln gekenn­zeichnet. In den DIN-EN-Kurzzeichen folgen auf den Grundwerk­stoff Aluminium beziehungsweise dessen chemisches Kürzel „Al“ (und seine Gewichtsprozente) nach fallendem Anteil die chemischen Kürzel der wichtigsten Legierungselemente mit ihren Prozentanteilen, fallweise steht am Schluss ein die Herkunft bezeichnender Buchstabe:

  • Primäraluminium: (= Hüttenaluminium): zum Beispiel Al 99 H; Legierung: zum Beispiel AlMg 4,5 (das heißt 4,5 Prozent Mag­nesium);
  • Reinstaluminium: Mindestaluminiumgehalt > 99,9 zum Bei­spiel EN AW-1199 oder EN AW-Al 99,99;
  • Reinaluminium: Mindestaluminiumgehalt 99,0 – 99,9 zum Bei­spiel EN AW-1050A oder EN AW-Al 99,5.
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