1000 v.Chr. ist Alaun, eine Aluminiumverbindung, in Ägypten und Babylonien als Färbemittel in Gebrauch;

1. Jh. n.Chr.: Plinius erwähnt „alumen“ (Alaun);

1807 erkennt Davy das Aluminium als Bestandteil einer  Eisenlegierung und schlägt diesen Namen vor;

1821 wird in Südfrankreich Bauxit entdeckt und nach dem  Fundort Les Baux bei Arles benannt;

1825 erhält Oersted erstmals reines Aluminium durch  Reduktion von Aluminiumchlorid mittels Kaliumamalgam;

1827 gelingt es Wöhler, 30 g wasserfreies Aluminiumchlorid mit reinem Kalium zu einem grauen Pulver zu reduzieren,  „das bei näherer Betrachtung im Sonnenscheine als aus lauter kleinen Metall-Flittern bestehend erschien“. Bei Behandlung mit einem Polierstahl im Achatmörser erhält er größere Metallblättchen, an denen er die chemischen Haupteigenschaften des Aluminiums und den zinnweißen Metallglanz feststellt;

1854 erfindet Sainte-Claire Deville ein chemisches Verfahren zur technischen Gewinnung. Bis 1890 werden damit rund 200 Tonnen Aluminium hergestellt;

1855 wird der erste durch Deville gewonnene Aluminiumblock auf der Pariser Weltausstellung unter der Bezeichnung „Silber aus Lehm“ ausgestellt;

1857/58 frühe Aluminiumanwendungen in Spielzeug, Optik (Operngläser, Brillen), Wehrtechnik (Brustschutzplatten und Helme), Schmuckwaren (Uhrketten), Hauswirtschaft (Essbestecke);

1864 Armbanduhr mit Aluminiumgussgehäuse;

1866 Werner von Siemens erfindet die Dynamomaschine und schafft damit die Voraussetzung für die großtechnische Erzeugung des elektrischen Stromes und damit für die wirtschaftliche Herstellung des Aluminiums in größerem Umfang überhaupt;

1876 wird die erste Aluminiumüberlandleitung durch W. L. E. Curley gebaut;

1885/87 reduzieren die Gebrüder Cowles im Elektroofen Aluminiumoxid in Gegenwart von Eisen und Kupfer und erhalten Aluminium-Kupfer- und Aluminium-Eisenlegierungen;

1886 ist das Geburtsjahr der modernen Aluminiumindustrie: Hall und Héroult melden unabhängig voneinander die Schmelzflusselektrolyse zum Patent an;

1887 und 1892 lässt Bayer sein Bayer-Verfahren zur Gewinnung von Aluminiumoxid aus Bauxit patentieren;

1888 entstehen in der Schweiz und in den USA Aluminiumindustrien und zugleich werden die ersten Aluminiumhütten nach dem Bayer-Hall-Héroult-Verfahren in Betrieb genommen;

1889 wird Aluminiumhaushaltsgeschirr gegossen;

1891/92 im Schiffbau wird erstmalig Aluminium (Reinaluminium) für eine Jacht und eine Barkasse durch Escher Wyss, Zürich, verwendet. Carl Berg, Lüdenscheid, nimmt die Fabrikation von Kochgeschirr aus Aluminiumblech auf;

1892 beginnt der Bau des ersten Aluminiumluftschiffes nach dem System von David Schwarz in Eveking (aus Reinaluminium);

1893 wird die Eros-Statue am Piccadilly-Circus, London, gegossen; sie ist auch nach mehr als 100 Jahren gut erhalten. Die Aluminiumfassade eines 16-stöckigen Stahlskelett-Hochhauses in Chicago wird gefertigt;

1894/95 wird erstmals der Rahmen eines Fahrrades aus Aluminium (USA) gefertigt;

1895 wird die erste umfangreichere Freileitung aus Reinaluminium in den USA gebaut. Sie ist noch heute in Betrieb. Im selben Jahr wird der erste „Lenkbaren Luftfahrzug mit mehreren hintereinander angeordneten Tragkörpern“ mit schlankem, starrem Gerippe aus Aluminium (Zeppelin) gebaut;

1896 erfolgt die Verlegung der ersten Aluminiumdachbleche auf der St.-Joachims-Kirche in Rom; sie sind auch heute noch gut erhalten;

1897 wird die erste Aluminiumhütte Deutschlands in Badisch-Rheinfelden in Betrieb genommen;

1898 meldet Pollack das erste Patent über die anodische Oxydation an (engl. Pat. 937/1898). In Deutschland wird das erste Aluminiummotorengehäuse gegossen;

1899 entwickelt Mach die Aluminiummagnesiumlegierung „Magnalium“;

1899 werden Propeller aus Aluminium für das erste Zeppelinluftschiff gefertigt;

1900 beginnt die allgemeine Fertigung von Gussteilen für Kraftfahrzeuge;

1901 werden im Automobilbau Fahrgestelle produziert;

1902/04 beginnt die Folienherstellung in der Schweiz durch Alfred Gautschi und in Deutschland durch die Stanniol- und Metallkapselfabrik in Eppstein (Taunus) nach dem Paket- oder Buchwalzverfahren;

1903 erfolgen im Motorenbau erste Vorversuche mit Aluminiumkolben;

1905 beginnt die kommerzielle Erzeugung von Automobilmotoren aus Aluminiumguss;

1905 stellt der Engländer A.G. Betts Reinstaluminium durch Dreischichtelektrolyse her;

1906 entdeckt der Deutsche A. Wilm die Festigkeitssteigerung durch Wärmebehandlung und entwickelt damit die aushärtbare Legierung Duralumin. Erst damit wird das Aluminium zu einem vielseitig verwendbaren Konstruktionswerkstoff;

1908 werden erste Aluminiumgärbottiche für Brauereien in der Schweiz hergestellt;

1909 wird in der Schweiz das erste Bierfass aus Aluminium hergestellt. In der Elektrotechnik gibt es erste Kabel mit Aluminiumleitern;

1910 erfolgt die erste Aluminiumwicklung für einen Lasthebemagnet. Im Verpackungssektor werden Aluminiumverschlusskapseln hergestellt. In der Schweiz werden Bierlagerbehälter aus Aluminium hergestellt. Für das Luftschiff „Mayflower“ (Vickers-Werke, Birmingham) werden 10 t Duralumin produziert;

1910/11 werden erste Patente für das Folien-Bandwalzen angemeldet. Im selben Jahr werden erste Freileitungen mit Aluminiumstahlseilen (USA) gebaut;

1911 wird Schokolade in Aluminiumfolien verpackt;

1913 werden die ersten Aluminiumtuben hergestellt;

1916 baut Hugo Junkers in Deutschland das erste Ganz-Aluminiumflugzeug;

1919 stellt Hoopes erstmalig Reinstaluminium her. Das erste Ganzaluminiumverkehrsflugzeug F 13 von Junkers wird fertiggestellt;

1919/20 beginnt die Entwicklung der Aluminiumkonservendose;

1920 beginnt die Großanwendung von Aluminiumtuben;

1923 schaffen Bengough und Stuart die Grundlagen für die technische Anwendung der anodischen Oxydation. Aluminium findet im großen Maßstab Eingang im Eisenbahn-Fahrzeugbau. Der erste deutsche Aluminiumomnibus wird gebaut;

1928 wird der erste amerikanische Aluminiumtankwagen gebaut;

1931 werden Aluminium-Milchflaschenverschlüsse eingeführt;

1933 erfolgen in den USA erste Aluminiumanwendungen im Brückenbau;

1939 erfolgt der erste größere Aluminiumeinsatz im Handelsschiffbau: Die MS „Fernplant“ (Norwegen) erhält für Aufbauten 14 t Aluminium;

In den 1930er Jahren erobert Aluminium einen festen Platz in Straßenfahrzeugen. Das Strangpressen wird eingeführt;

1945/48 wird die deutsche Produktion von Primäraluminium verboten;

1947/53 wird die selbsttragende Ganzaluminium-Karosserie entwickelt und im Dyna-Panhard in Frankreich eingesetzt;

1948 entsteht in Kanada eine 153 Meter lange Straßenbrücke in Ganzaluminiumbauweise (Ingenieurbau);

In den 1950er Jahren wird Aluminium ein wichtiger Werkstoff im Schiffbau. Die Aluminiumproduktion steigt steil an;

1950 wird der erste Ganzaluminum-Gliedertriebzug, System TALGO, in Spanien konstruiert und in USA gebaut;

1953 werden die ersten beiden deutschen Ganzaluminium-Gliedertriebwagenzüge gebaut. Es erfolgen erste Großanwendungen von Aluminium im deutschen Schiffbau (Rheindampfer „Goethe“ mit 17 t und Übersee-M. S. „Schwabenstein“ mit etwa 30 t Al);

1954 werden die ersten „Aerosoldosen“ aus Aluminium gefertigt;

1959 nimmt die Deutsche Bundesbahn Ganzaluminiumzüge in selbsttragender Bauweise für den Trans-Europa-Expressverkehr (TEE) in Betrieb;

1972 nimmt die amerikanische Raumfahrt-Sonde „Pioneer 10“ eine Aluminiumplatte mit Inschrift auf die Reise zur Venus;

1978 kommt Aluminium an die Londoner Metallbörse (London Metal Exchange), wo von nun an der Aluminiumpreis als Marktpreis ausgehandelt wird;

1994 wird der erste Aluminium-Spaceframe im Automobilbau gefertigt.

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