Oberflächen von Aluminiumwerkstoffen zeigen im metallisch blanken Zustand die Eigenschaft eines sehr hohen Reflexionsver­mögens für Licht- und Wärmestrahlen. Bei der Reflexion bilden der einfallende und der reflektierte Strahl den gleichen Winkel mit der Oberfläche, im Unterschied zur Streuung, bei der ein einfallen­der Strahl in verschiedene Richtungen zurückgeworfen und daher matt gesehen wird. Je glatter die Oberfläche, desto besser die Reflexion und desto glänzender. Um auf Aluminium glatte Oberflä­chen zu erzielen, wendet man eine Oberflächenbehandlung an.

Normalerweise werden Folien oder Bänder auf hochglanzpolier­ten Walzen fertiggewalzt und/oder poliert. Säure- oder Laugen­­­­bäder (mit oder ohne Stromunterstützung) tragen noch verbliebene kleinste Unebenheiten ab, es entsteht eine hochglänzende Oberfläche. Diese würde jedoch an der Luft durch Bildung einer natürlichen Oxidschicht rasch Glanz verlieren (blind werden). Daher versieht man sie durch gezieltes Anodisieren, fallweise auch durch Klarlackbeschichtung, mit einer dauerhaften Schutzschicht. Durch das Anodisieren wird allerdings das Reflexionsvermögen für bestimmte Wärmestrahlen vermindert.

Ein zweites Verfahren ist das Aufdampfen von Aluminium im Hoch­vakuum, wobei sich gleichmäßige, wenige Zehntausendstel Mil­limeter dünne Schichten auf anderen Materialien wie beispiels­weise Metallen, Kunststoffen und Papier niederschlagen.

Höchsten Glanz erzielt man auf Reinstaluminium und auf Spezial­legierungen für Spiegel und Reflektoren von Flutlicht- und Auto­scheinwerfern sowie Taschenlampen. Auch Reinaluminium ergibt noch guten Glanz auf Haushaltsgeräten und Zierleisten.

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