Hans Christian Oersted (1777 – 1851) konnte aus finanziellen Grün­den keine höhere Schule besuchen, legte aber nach Selbststudium zusammen mit seinem Bruder 1794 die Reifeprüfung ab. Nach dem Medizinstudium in Kopenhagen und einer Arbeit als Apo­theker führte ihn eine Studienreise 1801 bis 1803 nach Deutsch­land, Frankreich und den Niederlanden. 1806 wurde er Professor für Physik an der Universität Kopenhagen. 1820 beobachtete Oer­sted während einer Vorlesung, dass eine Magnetnadel ausschlägt, wenn durch einen in ihrer Nähe gespannten Draht elektrischer Strom fließt. Mit dieser Entdeckung und ihrer Deutung als Wech­selwirkung zwischen Strom und Magnet begründete Oersted die Lehre vom Elektromagnetismus.

1825 gelang ihm als erster, das von Davy nachgewiesene Alumi­nium rein darzustellen: Über glühendes Aluminiumoxid ließ er Chlorgas streichen. Dabei verband sich das Chlor mit dem Alu­minium des Aluminiumoxids zu Aluminiumchlorid. Mit Kalium­amalgam (einer Kalium-Quecksilber-Verbindung) zur Reaktion gebracht, erhielt er Chlor und Aluminium-Amalgam. Schließlich trennte er letzteres durch Destillieren in Quecksilber und Alu­minium. Es bildet einen metallischen Klumpen, der in Farbe und Glanz an Zinn erinnert.

Mit einem Bericht an Wöhler regte er diesen zu eigenen Versuchen zur Erzeugung von Aluminium an.

Die Entdeckung des Elektromagnetismus trug Oersted weltweite wissenschaftliche Anerkennung ein. Später setzte er sich für die Popularisierung der exakten Naturwissenschaften sowie für Ver­besserungen des öffentlichen Unterrichts ein.

Teilen