Europäischer Tubenmarkt legt Wachstumspause ein

Der europäische Tubenmarkt präsentierte sich im ersten Halbjahr 2024 etwas schwächer. Die european tube manufacturers association (etma) berichtet über einen Rückgang der Ablieferungen um 1 Prozent auf ein Gesamtvolumen von rund 6 Milliarden Einheiten.

Dabei entwickelten sich die drei Tubenarten unterschiedlich. Während die Nachfrage nach Aluminium- und Kunststofftuben um rund 2 Prozent rückläufig war, konnten die Ablieferungen von Laminattuben um knapp 2 Prozent zulegen. Mit Blick auf die einzelnen Absatzmärkte konnten die Ablieferungen in die Sektoren Zahnpflege, Haushalt und Lebensmittel zulegen, während die Nachfrage aus den mengenmäßig stärkeren Bereichen Pharmazie und Kosmetik rückläufig war.

„Insgesamt haben sich die Tubenhersteller schnell auf den leichten Nachfragerückgang im ersten Halbjahr 2024 eingestellt und sind mit dem stetigen durchschnittlichen Wachstum auf Dreijahresbasis zufrieden. Wir sind also zu einem gewissen Maß an Normalität zurückgekehrt“, betont etma-Präsident Zoran Joksic.

Stabilisierung der Lieferketten bei anhaltenden Engpässen bei Recyclingmaterialien

Im Vergleich zur Corona-Krise haben sich die Lieferketten in der Branche mittlerweile wieder stabilisiert. Die Verfügbarkeit von Vormaterialien hat sich deutlich verbessert. Jedoch besteht angesichts einer knappen Angebotssituation nach wie vor ein starker Wettbewerb um qualitativ hochwertige Recyclingmaterialien, um die Kundenwünsche nach mehr Rezyklatgehalt in Verpackungen realisieren zu können.

„Insbesondere bei Kunststoffverpackungen brauchen wir europaweit einen weiteren Ausbau der Anlagen für mechanisches Recycling, eine Entstigmatisierung des chemischen Recyclings für komplexe Verbunde und berechenbare politische Vorgaben, damit die notwendigen Investitionen in Recyclingkapazitäten und das Schließen der Angebotslücke realisiert werden können“, weiß Joksic.

Bessere Perspektiven für das Jahr 2025

Während sich die Situation auf den Rohstoff- und Energiemärkten weiter entspannt hat, bleibt die Situation bei den Arbeitskosten und der Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitskräfte angespannt. Die Inflation ist zwar auf dem Rückmarsch, aber die Kauflaune der Konsumenten ist trotz wieder steigender Kaufkraft nach wie vor verhalten.

„Die zahlreichen Krisen weltweit veranlassen die europäischen Verbraucher zur Vorsicht, auch wenn sich die Verpackungsindustrie in der Vergangenheit in Krisenzeiten immer als sehr widerstandsfähig erwiesen hat. Die aktuelle Situation hat keinen Einfluss auf die Strategie der Tubenhersteller, die für das Jahr 2025 neues Wachstum erwarten“, fasst Joksic zusammen.

 

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