Erste, allerdings noch vereinzelte Aluminium-Anwendungen im Hochbau gab es in den 1890er Jahren für Bedachungen (zum Beispiel Kuppel der Kirche San Gioacchino in Rom) und Aufzuggitter sowie Geländer. Erhöhte Korrosionsbeständigkeit und neue Möglichkeiten der Farbgebung dank Entwicklung des Anodisierens, des Beschichtens und neuer Legierungen in den 1920er Jahren brachten auch Fenster, Türen, Rolläden, Rollgitter und Rahmen für verglaste Flächen (zum Beispiel Schaufenster) aus Aluminium. Als eigentlicher Baustoff wird Aluminium aber erst seit Ende des Zweiten Weltkriegs verwendet, zunächst für Dach- und Mauerabschlüsse sowie Fassadenverkleidungen.

Heute ist der Hochbau ein bedeutendes Anwendungsgebiet für Aluminium. Profile mit komplexen Querschnitten machen „Systemlösungen“ möglich: Einzelteile erfüllen mehrere Aufgaben gleichzeitig (zum Beispiel können Profile einerseits Stützfunktion haben und andererseits Stromleitungen aufnehmen) und ergänzen einander wie Bausteine eines Baukastens. Die wichtigsten Anwendungen (dank der Korrosionsbeständigkeit bzw. der daraus folgenden langen Standzeit wirtschaftlich günstig):

  • Fensterrahmen und Fensterbänke aus anodisierten oder kunststoffbeschichteten Profilen gibt es in vielen Ausführungen, sowohl für Neubauten wie für die Altbau-Modernisierung.
  • Lamellen und Rollläden aus Profilen und Bändern werden zum Sonnenschutz eingesetzt.
  • Türen aus Profilen und Blechen sind im Wohnungs“ und Industriebau verbreitet.
  • Fensterrahmen und Türen aus einer Kombination von Aluminium und Holz eignen sich besonders für den Wohnbereich.
  • Dachkonstruktionen mit Profilen reichen vom einfachen Pultdach über Bogendächer großer Spannweite bis zu Rahmen für Dächer aus Wärmeschutzglas.
  • Dacheindeckungen wie zum Beispiel Trapez- oder Wellprofile und Dachpfannen.
  • Leichte Boden- und Wendeltreppen aus Profilen.
  • Untergehängte Decken aus Profilen und Blechen verdecken Stromschienen und Belüftungskanäle der Klimatechnik.
  • Rahmen für Wintergärten und Solartechnik.
  • Fassadenbekleidungen mit leichten „Sandwich“-Platten als Verbundwerkstoffe. Sie bestehen aus zwei anodisierten oder lackierten Deckschichten und einem Kern aus wärme- und schalldämmendem Kunststoff und lassen sich durch Nieten oder Schrauben montieren.
  • Gussplatten für die dekorative Gestaltung von Gebäudeaußenseiten.
  • Im Ingenieurbau errichtet man auch Aluminiumtragwerke für ein- oder zweigeschossige Wohn- und Zweckbauten.
Teilen