Nieten
Das Nieten führt zu einer Verbindung, die ohne Zerstörung nicht lösbar ist. Die Hauptbelastung sollte quer zur Nietachse auf Abscheren oder Lochleibung erfolgen, deshalb sind zweischnittige Verbindungen von Vorteil. Gängige Nietwerkstoffe sind Aluminium, Stahl und Edelstahl. Die Nietverbindung sollte mindestens die gleiche Festigkeit und den gleichen Korrosionswiderstand haben wie die Fügeteile. Das Nieten mit Vollnieten, die aus einem Teil bestehen und eine Zugängigkeit der Fügestelle von beiden Seiten erfordern, wird immer mehr durch einseitig setzbare Verbindungen mittels Blindniete, die aus Dorn, Setzkopf und Niethülse bestehen, verdrängt. Beim Verbinden mit Blindnieten ist genau auf die Einhaltung von Klemmlänge und Bohrlochdurchmesser zu achten (Herstellerangaben!).
Setzen eines Vollniets
Spezialformen bilden die Schließringbolzen, die beidseitig zugänglich sein müssen, und bei denen der Schließkopf durch einen Schließring (Anpressring) ersetzt ist, und die Nietmuttern, die einseitig setzbar sind, und an deren Durchsteckmuttern weitere Fügeteile anschraubbar sind. Bei Stanznieten entfällt das Vorbohren.
Schrauben
Schraubverbindungen sind prinzipiell lösbare Verbindungen, die entweder von beiden Seiten (Schrauben mit Muttern) oder einseitig setzbar sind (Gewindeform- oder Gewindeschneidschrauben, Gewindeeinsätze). Für die Verwendung letzterer Schraubentypen eignet sich Aluminium besonders deshalb, weil Schraubkanäle oder ähnliche Vorrichtungen bereits beim Strangpressen geformt werden können. Allerdings dürfen diese Schrauben in dünnen Unterkonstruktionen nicht mehrmals in das gleiche Gewinde geschraubt werden.
Isolierte Schraubverbindung
Je nach Anwendungsbereich, Art der mechanischen Beanspruchung und Korrosionsschutzanforderung kommen beim Fügen von Aluminiumbauteilen oberflächengeschützte (meistens verzinkte) Stahlschrauben, Schrauben aus nichtrostendem austenitischem CrNi-Stahl und Aluminiumschrauben (im Wesentlichen Holzschrauben) zum Einsatz. Es ist zu beachten, dass bei einer auf Korrosion beanspruchten Aluminiumkonstruktion die Schraubverbindungen in dieser Hinsicht keine Schwachstelle bildet. Stichworte in diesem Zusammenhang sind: Abdichten von Spalten, Isolierung von Fügepartnern aus unterschiedlichen Metallen, mindestens gleicher Korrosionswiderstand der Schrauben und der Fügeteile. Bezüglich Bohrlochdurchmesser und Fügeteildicken sind die Angaben der Hersteller zu beachten.
Kleben
Aluminiumwerkstoffe eignen sich gut für die Anwendung der Metallklebetechnik. Wichtigster konstruktiver Grundsatz ist, dass Klebeverbindungen nur auf Schub beansprucht werden sollten. Zu vermeiden ist schälende oder Zugbeanspruchung. Klebverbindungen sind daher meist Überlapp- oder Steckverbindungen (Überlappungslänge zirka das Zehnfache der Materialdicke). Je nach Anspruch an die Festigkeit der Verbindung ist die Rauhigkeit der Oberfläche und ihre Klebtauglichkeit mehr oder weniger zu vergrößern: Aufrauhen, gründliches Entfetten, Beizen oder Anodisieren ohne Verdichten. Der Aufwand für eine ordnungsgemäß ausgeführte Klebverbindung ist nicht geringer als für andere Fügeverfahren. Die Vorteile des Klebens sind neben günstiger Spannungsverteilung, dass der Fügeteilwerkstoff nicht oder nur geringfügig durch Wärme verändert wird und dass anodisierte Teile ohne Beeinträchtigung des Aussehens oder der Schutzwirkung verklebt werden können.
Verbindungen durch Umformen
Jedes Umformverfahren lässt sich auch zum Herstellen einer Verbindung einsetzen, wobei im Wesentlichen die handwerklichen Verfahren wie Falzen, Bördeln und Sicken von den industriell angewendeten Verfahren wie Spreizen, Aufweiten, Einrollen, Umschließen und Durchsetzfügen zu unterscheiden sind. Einige Techniken eignen sich besonders für Bleche (zum Beispiel Falzen und Durchsetzfügen (Clinchen)); die restlichen besser für Rohre und Profile. Diese Verbindungen sind ohne Zerstörung nicht lösbar. Durch die Notwendigkeit der plastischen Verformung sind besondere Werkstoffeigenschaften (keine harten oder ausgehärteten Zustände) erforderlich; beim Zusammenbau mit Fremdwerkstoffen ist auf die Gefahr von Spalt- oder Kontaktkorrosion zu achten. Das folgende Bild zeigt typische Verbindungen durch Umformen an dünnwandigen Bauteilen.
Schnappverbindungen
Bei dieser für Aluminiumstrangpressprofile typischen Art der Verbindung wird die Federwirkung des Werkstoffs im elastischen Bereich ausgenutzt. Meistens sind die Verbindungen wieder lösbar. Je nach Umgebung ist auf Spalt- und Kontaktkorrosion zu achten. Einige Arten von Schnappverbindungen sind nachfolgend anderen profiltypischen Verbindungsmöglichkeiten gegenübergestellt.
Thermisches Fügen durch „Stoffvereinigen“
Beim thermischen Fügen unterscheidet man prinzipiell Verfahren, bei denen der Grundwerkstoff aufgeschmolzen (Schmelzschweißen) oder plastifiziert (Press- oder Reibschweißen) wird und denen wo dies nicht geschieht (zum Beispiel Löten). Die thermische Energie für den Verbindungsvorgang wird durch einen elektrischen Lichtbogen, eine Gasflamme, einen Strahl (Laser- oder Elektronen) oder durch Reibungswärme erzeugt und in das Werkstück eingebracht.Nachfolgend sind die hauptsächlich angewendeten Verfahren aufgeführt.
Schweißen
Schweißen fällt, wie zum Beispiel auch das Löten, in die Kategorie „Fügen durch Stoffvereinigen“. Wichtige Voraussetzung für eine einwandfreie Schweißverbindung zwischen Aluminiumbauteilen ist die Beseitigung der Oxidschicht, die sich unter Einfluss des Luftsauerstoffes spontan auf Aluminiumoberflächen bildet. Dies kann unterschiedlich erfolgen: auf chemischem Wege durch Flussmittel, durch einen Lichtbogeneffekt beim Schweißen unter Schutzgas, durch Pressschweißen bei Oberflächenvergrößerung unter Luftabschluss (zum Beispiel in Überlappungen) oder durch Herausquetschen der ursprünglichen Oberflächenzone bei Stumpfschweißungen.
Beim Schmelzschweißen werden die grundlegenden Arten:
- Wolfram-Inertgas-Schweißen (WIG)
- Metall-Inertgas-Schweißen (MIG)unterschieden, und darüber hinaus finden folgende Sonderverfahren zum Teil breite technische Anwendung, wobei für Aluminium die beiden letztgenannten nicht oder nur in Ausnahmefällen angewendet werden:
- Laserstrahlschweißen;
- Elektronenstrahlschweißen;
- Press- beziehungsweise Reibschweißen;
- Metall-Lichtbogenschweißen mit Stabelektrode;
- Gasschmelzschweißen.
Löten
Bei Aluminiumwerkstoffen spricht man vom Hartlöten, wenn die Schmelztemperatur des Lotes über 450 °C (bei Verwendung des Lotes L-AlSi12 ca. 600 °C) liegt, unterhalb von 450 °C vom Weichlöten.