Als nach 1855 das erste Aluminium hergestellt wurde, war der Aluminiumpreis höher als der Preis für Silber. Daher verwendete man es vor allem im Kunsthandwerk, zum Beispiel für Medaillen. Später fand es auch Anwendung in der Bildhauerei, mit der 1893 auf dem Piccadilly-Circus in London aufgestellten Eros-Statue als bekanntestem Beispiel. Seither hat Aluminium einen festen Platz in Kunst und Architektur.

Bildhauer bedienen sich des Gießens, meist im Sandguss. Hier­bei ist die Gussform aus Sand, dies führt zu einer rauen Oberflä­che. Das vom Künstler bearbeitete Modell aus Polystyrol-Hart­schaum wird in Sand eingebettet, es vergast unter der Hitze des flüssigen Aluminiums. Glatte Oberflächen erhält man im Wachs-ausschmelzverfahren: Das flüssige Aluminium schmilzt das Wachsmodell und presst das Wachs aus der Sandform. Skulptu­ren werden aus Aluminiumblechen oder aus Aluminiumgussteilen auch durch Schweißen zusammengefügt.

Innen- wie die Außenarchitektur verwenden gegossene Alumi­niumplatten (zum Beispiel als Fassadenelemente im Hochbau), deren sichtbare Seite künstlerisch gestaltete Muster trägt.

Die Malerei kennt die Technik der Aluchromie. Man malt auf anodi­sierten Aluminiumtafeln mit nicht wasserlöslichen Pasten, die von der porösen Oxidschicht aufgesaugt werden, solange diese nicht älter als einige Stunden ist. Abschließend verdichtet man – wie beim Anodisieren – die Oxidschicht in heißem Wasser.

Teilen