Bereits 1894 gab es Fahrräder mit Aluminiumrahmen, 1899 wurden in Deutschland Autos mit Aluminiumkarosserie gebaut. 1907 versuchte man Motorkolben aus Aluminium herzustellen, das Konstruieren und Fertigen der Kolben wurde jedoch zunächst nicht beherrscht. Karosserien waren zu teuer. Nach dem Ersten Weltkrieg setzte die systematische Entwicklung von Motorteilen aus Aluminiumlegierungen ein. Sie fanden in den 1930er Jahren langsam Eingang in die Produktion. Seit den 1950er Jahren wird Aluminium vermehrt in Nutzfahrzeugen und seit den 1980er Jahren in Fahr- und Motorrädern verwendet. Die Gründe dafür liegen in Aluminium-Eigenschaften wie Korrosionsbeständigkeit, gute Wärmeleitung und geringes spezifisches Gewicht. Bei gleicher Festigkeit sind Aluminiumteile bis zu 50 Prozent leichter. Aluminiumkolben ermöglichen höhere Drehzahlen bzw. Leistungen und dienen so dem Energiesparen dank besserer Treibstoffausnutzung (Personenwagen sparen je 100 Kilogramm Mindergewicht 0,3 bis 0,5 Liter Benzin je 100 Kilometer). Heute ist die Automobilindustrie einer der Hauptabnehmer für Aluminium.

Nutzfahrzeuge

In Lastwagen und Omnibussen erlaubt die Gewichtseinsparung eine Erhöhung der Nutzlast. Dies und die Energieeinsparung bei Leer- oder Teillastfahrten führen dazu, dass sich die höheren Investitionskosten für den Aluminiumleichtbau in weniger als zwei Jahren bezahlt machen. Die Motoren haben mittlerweile ausschließlich Kolben und Getriebegehäuse aus Aluminiumguss. Im Fahrgestell sind immer häufiger Räder, Bremsenteile, Treibstofftanks und Stoßfänger aus Aluminium. Bei Aluminium-Aufbauten sind zu unterscheiden:

  • Lastwagen: Bei Pritschen meist die Bordwände, vereinzelt Ganz-Aluminium-Pritschen und -Führerhäuser. Kippermulden für Schüttgut erhöhen bei gleichem Gesamtgewicht die Nutzlast bis zu 12 Prozent, ebenso Tanks und Silos.
  • Busse: Aluminium für Aufbauten, Fensterrahmen, Türen, Heizungs- und Lüftungskanäle sowie Handläufe; vereinzelt vernietete und/oder geklebte Aluminiumbleche auf Stahlgerippe und Ganz-Aluminium-Karosserien.

Personenwagen

Europäische PKW enthalten durchschnittlich 130 Kilogramm, amerikanische etwa 150 Kilogramm Aluminium als Gussteile, Bleche und Profile – Tendenz steigend.

  • Motor und Getriebe: Kolben, Ansaugrohre, Gehäuse von Generatoren, Anlassern, Kühler (ein Wärmetauscher), Motorblöcke, Pleuel, Zylinderköpfe und Getriebegehäuse.
  • Fahrwerk: Bremssättel, Gehäuse von Bremszylindern, Lenkgetriebe, ABS-Pumpen, Räder, Dreieckslenker und Stoßdämpfer.
  • Karosserie: Motor- und Kofferraumhauben, Türen, Kotflügel, Stoßfängerquerträger, Crashelemente, Strukturteile, Zierteile.; bei kleineren Serien (im oberen Preissegment) teilweise komplette Aluminiumkarosserien in Blechschalen- oder Space-Frame-Bauweise.

Zweiradfahrzeuge

  • Vollständig aus Aluminium hergestellte Fahrräder gibt es seit langem für den Sport, mittlerweile aber auch zunehmend für den Freizeitbereich. Generell sind heute viele Teile aus Aluminium: zum Beispiel Bremszangen, Bedienhebel, Felgen, Lenker und Radnaben, Gepäckträger, Sattelstützen.
  • Bei Motorrädern kommen zu Teilen wie Kolben, Motor- und Getriebegehäuse, Bedienungshebel, Bremssättel, Radnaben und Felgen von Speichenrädern seit Ende der 1980er Jahre auch einteilige Gussräder und geschweißte Rahmen aus Profilen.
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