Umformen, die Gestaltänderung fester Körper unter Einwirkung von Kräften, ist eine Hauptgruppe von Fertigungsverfahren in der Metallverarbeitung. Metalle sind kristalline Körper mit bestimmten Gleitebenen, entlang denen sich unter hohem Druck das Material verschiebt. Verschieben aber bedeutet eine Änderung des Korngefüges, deren Folgen von der Temperatur während des Umformens abhängen:
- Durch Kaltumformen bei Raumtemperatur (das heißt ohne Wärmezufuhr) stauen sich die Versetzungen, sodass die Festigkeit zunimmt. Durch Weichglühen, eine Wärmebehandlung, wird die Verfestigung wieder abgebaut. Eine Wärmebehandlung oberhalb der Rekristallisationstemperatur lässt neue Körner entstehen;
- Warmumformen erfordert geringere Kräfte, weil die Festigkeit und damit der Formänderungswiderstand mit steigender Temperatur abnimmt.
Bei Aluminium und seinen Legierungen ist das Kaltumformen bei Raumtemperatur gut möglich, weshalb es in der Aluminiumverarbeitung eine wichtige Verfahrensgruppe bildet. Man unterscheidet zwei Untergruppen:
- Zum Massivumformen, das hohe Drücke verlangt und Knetlegierungen voraussetzt, gehören Fließpressen, Prägen, Strangpressen, Schmieden, Walzen und Ziehen;
- Zum Blechumformen aus Bändern und Blechen zählen Abkanten, Bördeln, Drücken (ohne große Gestaltänderung), Hohlprägen, Rollformen, Tiefziehen und Treiben (mit einem Hammer).