Für viele Anwendungen werden vorgefertigte, aus Aluminium mit Kunststoffen, anderen Metallen oder Textilien zusammengesetzte Materialien verwendet. Da die Verbindung mechanisch nicht lös­bar ist, bezeichnet man diese Produkte als Verbundwerkstoffe. Die Verbindung wird bei Metallen durch Galvanisieren (siehe Beschich­ten), Löten oder Walzplattieren (Aufeinanderwalzen bei höheren Temperaturen), bei Kunststoffen und Textilien durch Kleben oder Aufdampfen hergestellt. Ziele sind Erhöhung von Korrosionsbe­ständigkeit oder Festigkeit, aber auch Gewichtseinsparung bei gleicher Festigkeit.

Eine Auswahl von Verbundwerkstoffen und Herstellungsverfahren:

  • Plattieren von Reinaluminium auf Aluminiumlegierungen erhöht die Korrosionsbeständigkeit zum Beispiel von Duralumin für den Flugzeugbau (erstmals 1926 in den USA angewendet);
  • Ein- oder beidseitig mit Stahl plattierte Aluminiumkerne die­nen als Übergangsstücke für Verbindungen von Aluminium und Stahl (Aluminium wird dann mit Aluminium, Stahl mit Stahl verbunden) oder als Wärmeausgleichsböden in Kochgeschirr (siehe Haushaltgeräte);
  • Aluminium plattiert mit Blei ergibt Strahlenabschirmungen für die Strahlenmedizin und Kerntechnik (Blei absorbiert ionisie­rende Strahlen sehr wirksam, Aluminium verleiht der Abschir­mung Festigkeit und geringes Gewicht);
  • Aluminiumstangen werden mit Kupfer walzplattiert und durch Ziehen zu Draht für Hausinstallationsleitungen oder Batterie­kabel von Straßenfahrzeugen verarbeitet. Die Kupferauflage macht es möglich, zwischen diesen Aluminiumdrähten und massiven Kupferdrähten die bei Kupfer üblichen Verbindungs­techniken anzuwenden, zum Beispiel Löten;
  • Kaschieren von Aluminiumfolien mit Kunststofffolien und/oder Papier ergibt Verbundpackstoffe;
  • Textilien, mit Aluminium bedampft oder mit Aluminiumfolie kaschiert, werden zu Hitzeschutzkleidung für Hochofenarbei­ter und Feuerwehrleute verarbeitet;
  • Drei bis acht Millimeter dicke „Sandwich“-Platten, bestehend aus zwei anodisierten oder lackierten Deckschichten aus kor­rionsfesten Aluminiumlegierungen und einem Kunststoffkern, werden im Hochbau als Fassadenverkleidungen eingesetzt. Sie sind steif und lassen sich leicht durch Schrauben, Nieten oder Kleben montieren;
  • Ähnliche, aber dickere Platten mit einem wärmedämmenden Kern aus Kunststoff, Mineralwolle, Aluminiumschaum oder Schaumglas finden als tragende Fassadenelemente, aber auch als Trennwände, Türfüllungen und Bedachungen Verwendung;
  • In Flugzeugbau und Raumfahrt sind leichte und doch steife Bauelemente verbreitet, die zwischen zwei Deckblättern aus hochfesten Aluminiumlegierungen einen Kern aus Aluminium­waben, Balsaholz oder Schaumaluminium haben.

Für Lagerung und Transport von Gasen werden leichte Behäl­ter aus stranggepressten Aluminiumrohren mit faserverstärktem Kunststoffmantel realisiert.

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