In der Aluminiumverarbeitung hat das Fließpressen bei Raum­temperatur, das sogenannte Kaltfließpressen, große Bedeutung für das Umformen. Eine Ronde (auch Butze oder Platine), eine aus Bändern gestanzte Scheibe, wird in ein Gesenk (Matrize) aus Stahl gelegt. Wenn ein Stahlstempel mit Kräften bis zu 1500 New­ton je Quadratmillimeter auf die Ronde drückt, verformt sich das Aluminium plastisch. Es „fließt“ durch Öffnungen in Stempel, Gesenk oder dazwischen und nimmt eine von der Werkzeugform bestimmte Gestalt an, zum Beispiel eine zylindrische Form. Mög­­­lich sind rechteckige oder kreisförmige Querschnitte mit Durchmessern von drei bis 150 und Wandstärken von 0,1 Millimetern aufwärts, Höhen bis zum Zehnfachen des Durchmessers (höchstens aber 450 Millimeter) sowie auf- und eingesetzte Stege. Als Werkstoffe eignen sich Knetlegierungen, am besten aber Rein-aluminium und Reinstaluminium.

Der Pressvorgang dauert nur Sekundenbruchteile und lässt sich weitgehend automatisieren, die Presswerkzeuge haben eine lange Standzeit. Die Produkte, vor allem Aluminiumverpackun­gen wie Dosen oder Tuben sowie Rohlinge für Nieten, Schrauben oder Formteile, zeigen hohe Festigkeit infolge Kaltumformung, glatte Oberflächen und hohe Maßgenauigkeit. Es entsteht kaum Schrott.

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