Dank der Aluminiumeigenschaft des geringen spezifischen Gewichts gab es bereits um das Jahr 1900, wenige Jahre nach dem Beginn der industriellen Aluminiumproduktion, umfangreiche Alu­miniumanwendungen in der Wehrtechnik: Die Armeen jener Zeit wurden mit Feldflaschen, Kochgeschirr, Leitern und Zeltgestän­gen aus Aluminium ausgerüstet, in Frankreich auch mit Ruder­booten und einem 20 Meter langen Torpedoboot (s. Schiffbau).

Im Ersten Weltkrieg setzte die deutsche Armee die Legierung Dur­alumin im Flugzeugbau (für Gestänge und Motorenteile) und zum Bau von Luftschiffen ein. Munitionsteile wie Geschoss- und Patro­nenhülsen wurden aus Aluminium hergestellt.

Im Zweiten Weltkrieg beanspruchten die Kriegsparteien fast alles Aluminium zum Bau von Flugzeugen und Marineschiffen sowie für Feldausrüstungen und Munition. Die Aluminium-Produktion wurde während der Kriegsjahre mehr als verdoppelt. Meist hat­ten die neuen Ganzaluminium-Flugzeuge sogar aus Aluminium geschmiedete Propeller. Die USA bauten 305.000 Militärflugzeuge aus insgesamt 1,54 Millionen Tonnen Aluminium.

Seither ist Aluminium Werkstoff zum Bau von Flugzeugen und Schiffen sowie für Munition und Feldausrüstung. Neue Anwen­dungen hat Aluminium in Raketen und in der Raumfahrt gefunden: Tragende Teile und Treibstofftanks von Geschoss-Raketen, Träger­raketen und Satelliten bestehen aus hochfesten Aluminium-Legie­rungen; wo Geschoss- und Trägerraketen mit Festtreibstoff arbei­ten, ist Aluminiumpulver ein wesentlicher Bestandteil solchen Treibstoffs. Auch für mobile Brücken, Straßenfahrzeuge, leichte Panzerungen (zum Beispiel von Schützenpanzern) und Radaran­tennen wird Aluminium verwendet.

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